Online Fragebogen Ersellen: Tipps und Hinweise

Wie Sie einen Fragebogen für Ihre online Umfrage entwickeln

  1. Die Ziele eines Online Fragebogens
  2. Online Fragebogen entwerfen: wie geht das?

Online Fragebogen ist eine der Hauptvoraussetzungen für eine erfolgreiche Online Umfrage. Um Ihnen die Erstellung Ihrer online Umfrage zu erleichtern, geben wir Ihnen in diesem Artikel Hilfestellung zur Entwicklung eines Fragebogens.

Ganz gleich, um welchen Themenbereich es in Ihrer Umfrage geht: ob Sie Marktforschung betreiben, oder eine Kunden-/Mitarbeiterbefragung starten wollen. Hier finden Sie für alle Themenbereiche wichtige Tipps und Hinweise, zum Erstellen eines Online Fragebogens, die Ihnen helfen werden, Ihre Umfrage erfolgreich durchzuführen.


Die Ziele eines Online Fragebogens

Ein Fragebogen verfolgt im Wesentlichen drei Ziele.

  1. Umwandlung der Informationen in Fragen.
    Als erstes muss er die gewünschten Informationen in Fragen übersetzen. Das heißt, er benötigt je nach Umfrageziel spezifische Fragen, die von den Umfrageteilnehmern beantwortet werden können und die sie auch beantworten wollen. Die Entwicklung solcher Fragen ist allerdings nicht immer einfach. Es kann vorkommen, dass zwei vermeintlich ähnliche Fragen zu sehr unterschiedlichen Antworten führen.
  2. Motivation der Teilnehmer.
    Zweitens muss ein Online Fragebogen dazu motivieren und anregen, sich überhaupt an der Umfrage zu beteiligen. Die Beweggründe hierfür können nämlich sehr unterschiedlich sein. Was Menschen bei einer Befragung empfinden, wirkt sich unmittelbar auf ihre Bereitschaft zu antworten aus. Darum ist es wichtig, dass Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie Ihre Fragen auf Ihre Zielgruppe wirken. Sie sollten sich in die Lage der Befragten hineinversetzen können. Wenn Sie die Erwartungen Ihrer Zielgruppe richtig einschätzen, sorgen Sie damit für gut überlegte und ehrliche Antworten.
  3. Verringerung der Anzahl von Antwortfehlern.
    Antwortfehler zu minimieren ist das dritte Ziel eines Online Fragebogens. Diese entstehen, wenn die Befragten ungenaue Antworten geben oder wenn ihre Antworten falsch aufgezeichnet und ausgewertet werden. Ein Fragebogen, der nicht wohl durchdacht entwickelt wurde, kann somit zu einer der Hauptquellen für Antwortfehler werden.


Online Fragebogen entwerfen: wie geht das?

Ein Problem, das beim Erstellen eines Fragebogens immer wieder auftaucht, ist das fehlende theoretische Wissen der Anwender. Es gibt keine wissenschaftlichen Prinzipien, die den idealen Fragebogen beschreiben. Deshalb zeigen wir Ihnen in diesem Abschnitt, wie Sie beim Entwurf eines Fragebogens Fehler vermeiden können.

Der gesamte Prozess basiert darauf, dass Entscheidungsträger Informationen erhalten, die sie in ihren Überlegungen (etwa zu Marketingaktivitäten oder zur Verbesserung von Produkten und Leistungen) unterstützen sollen. Es ist daher wichtig, innerhalb dieses Prozesses verschiedene Schritte in einer festgelegten Reihenfolge einzuhalten:


1. Legen Sie fest, welche Informationen für Ihre Online Umfrage benötigt werden

Beachten Sie dabei, dass diese im Verlauf des Umfrageprojekts immer klarer definiert werden sollten. Überlegen und prüfen Sie, welche Kriterien Einfluss auf die geplante Umfrage nehmen und somit beim Erstellen des Fragebogens mitbedacht werden müssen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie eine klare Vorstellung des Personenkreises haben, den Sie befragen wollen. Die Gestaltung des Online Fragebogens muss den Merkmalen Ihrer Zielgruppe entsprechend angepasst werden. Fragen an junge Familien über ihre Urlaubsvorstellungen haben einen anderen Wortlaut als Fragen, die Sie Geschäftsführern über ihre Anforderungen in der Digitalisierung stellen.

Bitte bedenken Sie: Je vielfältiger die Gruppe der Befragten ist, desto schwieriger ist es einen einzigen, für die gesamte Gruppe geeigneten, Fragebogen zu entwerfen.


2. Bestimmen Sie den Inhalt der einzelnen Fragen

Denken Sie beim Inhalt der einzelnen Fragen Ihrer Online-Umfrage daran, dass sie dem Informationsgewinn zu einem bestimmten Thema dienen sollen. Prüfen Sie, ob dieser Zweck wirklich erfüllt wird. Sollten Sie feststellen, dass dies nicht der Fall ist, verzichten Sie lieber darauf, sie zu stellen.

Einzige Ausnahme: Der Beginn einer Umfrage. Hier ist es empfehlenswert, Fragen zu stellen, die keinen direkten Bezug zum Umfragethema haben. „Neutrale Fragen“ in einem Online Fragebogen sorgen für die Bereitschaft, sich an der Umfrage zu beteiligen. Sie stellen eine Verbindung zum Befragten her. Das ist besonders dann von Bedeutung, wenn es sich um ein sensibles oder umstrittenes Thema handelt.

Es gibt Fragen, die keine eindeutigen Antworten zulassen, weil sie „doppeldeutig“ gestellt werden. Sie enthalten sozusagen mehrere Fragen in einer.

Ein Beispiel dafür

„Finden Sie, dass Sie in unserem Online-Shop bequem und günstig einkaufen können? Wenn die Antwort auf diese Frage „Ja“ lautet, haben Sie eine klare Auskunft erhalten. Aber was ist, wenn hier mit „Nein“ geantwortet wird? Bedeutet das, der Befragte findet Online-Shop nicht bequem oder nicht günstig? Oder meint er damit, dass das Shop weder bequem noch günstig ist?

Damit Sie die erforderlichen Informationen erhalten, sollten Sie in diesem Fall also besser zwei eindeutige Fragen stellen: „Finden Sie, dass Online-Shop bequem ist?“ und „Finden Sie, dass Online-Shop günstig ist?“.


3. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Fragen auch beantwortet werden können

Wenn der Online Fragebogen so erstellt ist, dass Fragen nicht beantwortet werden können, wird die Online-Umfrage keine validen Erkenntnisse bringen. Gehen Sie nicht davon aus, dass alle Teilnehmer Ihrer Umfrage Ihre Fragen präzise beantworten können. Möglicherweise fehlen den Befragten Kenntnisse in einem bestimmten Bereich oder sie sind nicht ausreichend über das Umfragethema informiert. „Filterfragen“ ermöglichen es Ihnen, jene Befragten herausfiltern, die aufgrund mangelnder Kenntnisse, Produktnutzung oder Erfahrungen keine Antwort auf Ihre eigentlichen Fragen geben können. Darum gilt die Regel, generell die Option „weiss nicht“ als Antwortmöglichkeit mit aufzuführen.

Manche Umfrage-Teilnehmer sind evtl. nicht in der Lage, Antworten auf bestimmte Fragen selbst auszuformulieren. Dieser Umstand muss also beim Erstellen des Online Fragebogens unbedingt berücksichtigt werden. Wenn Sie ihnen verschiedene Antwortmöglichkeiten vorschlagen, können sie aus den Vorschlägen eine Antwort auswählen, die am ehesten auf sie zutrifft. Das ist wichtig! Denn Fragen, die nicht beantwortet werden können, führen unter Umständen dazu, dass die Teilnahme an der Umfrage abgebrochen wird. Nutzen Sie Hilfsmittel wie Bilder, Karten und Beschreibungen, um den Befragten die nötige Unterstützung für ihre Antwort zu geben.

Doch selbst, wenn eine Antwort gegeben werden kann, bedeutet das nicht unbedingt, dass sie auch bereitwillig gegeben wird. Die meisten Menschen wollen keinen großen Aufwand betreiben, wenn sie an einer Umfrage teilnehmen. Gestalten Sie die Beantwortung der Fragen in Ihrer Online Umfrage daher so einfach wie möglich. Wenn Sie zum Beispiel herausfinden wollen, welche Automarke Ihre Zielgruppe bevorzugt, dann stellen Sie eine Liste mit den infrage kommenden Herstellern bereit, so dass die Teilnehmer ihre Auswahl mit wenigen Klicks treffen können, anstatt ihre Lieblingsmarken selbst aufführen zu müssen.
Informationen, die als nicht zweckdienlich empfunden werden, sind ein weiterer Grund dafür, dass Fragen nicht beantwortet werden. Wenn Sie nach dem Alter, Einkommen und Beruf der Teilnehmer fragen, erklären Sie immer, warum diese Angaben benötigt werden. So erhöhen Sie die Antwortbereitschaft.


4. Wählen Sie die Fragenstruktur bei Erstellung eines Online Fragebogens

Als unstrukturiert werden sogenannte offene Fragen bezeichnet. Sie ermöglichen die freie Beantwortung mit eigenen Worten, wie zum Beispiel „Was ist Ihnen bei der Auswahl von Lebensmitteln wichtig?“. Offene Fragen geben dem Befragten die Möglichkeit, seine Einstellung zu einer Sache mitzuteilen. So können die Antworten Ihnen helfen, strukturierte Fragen besser zu interpretieren, denn Sie gewähren tiefe Einblicke in die Sichtweisen der Befragten. Sie eignen sie sich sehr gut entweder für den Anfang eines Online Fragebogens oder als Schlussfrage. Bedenken Sie aber, dass es sehr viel Zeit beansprucht und kostspielig sein kann, frei formulierte Antworten in ein analysefähiges Format zu bringen. Um das zu umgehen, können Sie Multiple Choice Antworten vorbereiten. Bitte wählen Sie diese jedoch mit großer Sorgfalt aus. Bei umfangreichen Umfragen überwiegen sonst schnell die Nachteile dieses Fragetyps.

Strukturierte Fragen geben die Antwortalternativen und das Antwortformat vor. Eine strukturierte Frage stellen Sie entweder als Multiple Choice, als zweiteilige (dichotome) Frage oder in Form einer Skala (zum Beispiel die Bewertung eines Produkts von 1 = ungenügend bis 5 = sehr gut). Die dichotome Frage ist eine geschlossene Frage, die nur mit JA oder NEIN beantwortet werden kann. Beispiel: „Sind Sie Hauseigentümer?“.

Es gibt die Tendenz, dass Antwortalternativen nur gewählt werden, weil sie an einer bestimmten Stelle oder in einer bestimmten Reihenfolge des Online Fragebogens positioniert sind. Befragte neigen dazu, entweder die erste oder die letzte Antwort anzukreuzen. Bei Zahlen wird häufig der mittlere Wert gewählt. Damit es nicht zu Verzerrungen der Ergebnisse kommt, sollten Sie verschiedene Formen eines Fragebogens erstellen, in denen die Reihenfolge der Antwortmöglichkeiten unterschiedlich dargestellt ist. Wenn Sie also einen Online Fragebogen erstellen, positionieren Sie jede Antwortalternative einmal in den beiden „Extrempositionen“, also am Anfang und am Ende, einmal in der Mitte und einmal irgendwo dazwischen.

Im zweiten Teil des Artikels werden wir Ihnen zeigen, wie Sie die Erstellung eines Online Fragebogens erfolgreich abschließen können.