Anzeigelogik
- Über Anzeigelogik
- Anzeigelogik einrichten
- Anzeigelogik für Antwortalternativen
- Anzeigelogik für Seiten
- Worauf kann sich die Anzeigelogik sonst beziehen?
- Typische Fehler bei der Einrichtung zusammengesetzter Anzeigelogik
Über Anzeigelogik
Mit der Anzeigelogik in QUESTIONSTAR steuern Sie, ob bestimmte Fragen oder ganze Seiten innerhalb des Fragebogens angezeigt oder ausgeblendet werden – abhängig von vorherigen Antworten oder anderen Bedingungen. Sie ermöglicht Ihnen, den Fragebogen dynamisch und kontextsensitiv zu gestalten, sodass jede:r Teilnehmer:in nur relevante Inhalte sieht.
So vermeiden Sie unnötige Fragen, reduzieren die Befragungsdauer und erhöhen gleichzeitig die Datenqualität – denn Proband:innen bleiben fokussierter, wenn sie nur passende Fragen beantworten müssen.
Typische Einsatzszenarien:
- Wenn jemand „Andere“ auswählt, erscheint ein zusätzliches Eingabefeld für eine eigene Angabe.
- Nur wer zuvor eine negative Bewertung abgibt, sieht eine Folgefrage zur Begründung.
- Ein Frageblock wird nur angezeigt, wenn die Person einer bestimmten Zielgruppe (z. B. Rolle, Branche oder Standort) zugeordnet ist.
- Auf einer Seite werden drei Themen zur Auswahl angeboten – nur zu den gewählten Themen erscheinen im weiteren Verlauf vertiefende Fragen.
Die Anzeigelogik ist besonders hilfreich, wenn Sie innerhalb eines Abschnitts gezielt Fragen ein- oder ausblenden möchten – ohne ganze Seiten überspringen zu müssen. Sie bietet eine feingranulare Steuerung des Fragebogens und lässt sich flexibel mit anderen Logiken kombinieren.
Anzeigelogik einrichten
Die Anzeigelogik lässt sich ganz einfach direkt in den Eigenschaften einer Frage oder Seite einrichten. So bestimmen Sie, unter welchen Bedingungen diese für die Teilnehmer:innen sichtbar sein soll.
So richten Sie die Anzeigelogik ein:
- Öffnen Sie die Eigenschaften der Frage, die nur unter bestimmten Bedingungen angezeigt werden soll. Klicken Sie dazu auf das Zahnradsymbol neben der Frage (im Fragebogenbereich) oder im Navigationsbereich.
- Wechseln Sie im rechten Einstellungsbereich zum Tab „Eigenschaften“.
- Klicken Sie auf „Anzeigelogik hinzufügen“. Daraufhin erscheint ein violetter Bereich unterhalb der Frage.
- Legen Sie die Bedingung fest, unter der die Frage angezeigt werden soll:
Hinweis:
Im Dropdown zur Auswahl der Steuerfrage erscheinen nur solche Fragen, die im Fragebogen vor der aktuellen Frage platziert sind. Das liegt daran, dass die Anzeigelogik logischerweise nicht von Fragen abhängig sein kann, die erst später im Fragebogen gestellt werden.Im gezeigten Beispiel wird die offene Frage Q2 „Was können wir besser machen?“ nur dann angezeigt, wenn die Bewertung in der vorherigen Frage (Q1) kleiner oder gleich 3 war – also wenn eine eher kritische Bewertung abgegeben wurde.
- Sie können auf Wunsch mehrere Bedingungen miteinander kombinieren – per UND-/ODER-Verknüpfung. So lässt sich auch komplexes Anzeigeverhalten abbilden.
Und so sieht es aus:
Anzeigelogik für Antwortalternativen
Mit der Anzeigelogik können Sie auch gezielt steuern, welche Antwortalternativen einer Frage sichtbar sein sollen – abhängig von den zuvor gegebenen Antworten.
Das ist besonders hilfreich, wenn Sie z. B. bei einer umfangreichen Auswahl nur relevante Optionen anzeigen möchten oder wenn bestimmte Alternativen nur für bestimmte Nutzergruppen vorgesehen sind.
Beispiel:
Zunächst fragen wir im Fragebogen, wie unser Tool verwendet wird
(z. B. privat, geschäftlich etc.). In einer späteren Frage möchten wir konkrete Anwendungsbereiche abfragen – jedoch nur solche anzeigen, die zur vorherigen Auswahl passen. Wenn der oder die Proband:in in der ersten Frage „privat“ auswählt, sollen die geschäftsrelevanten Antwortalternativen in der Folgefrage ausgeblendet werden.
Und so geht’s:
Fügen Sie der Frage zunächst die Anzeigelogik hinzu.
Führen Sie dazu die Schritte 1 bis 3 aus dem vorherigen Abschnitt „Anzeigelogik einrichten“ aus.
Bei der Definition der Bedingung
- Wählen Sie die Option “Ausblenden” aus.
- Standardmäßig wird zum Anzeigen/Ausblenden die gesamte Frage angeboten – über das Dropdown können Sie jedoch auch einzelne Antwortalternativen gezielt steuern.
Tipp:
Bei Matrixfragen können Sie die Anzeigelogik auch für einzelne Zeilen und/oder Spalten definieren. - Wählen Sie nun eine Antwortalternative aus, die ausgeblendet werden soll.
- Über das Plus-Symbol (+) können Sie weitere Alternativen hinzufügen, um eine Sammelbedingung zu erstellen. Die definierte Bedingung gilt dann für alle ausgewählten Alternativen.
- Definieren Sie die Bedingung – in unserem Beispiel: „Wenn in der Nutzungsfrage die Option ‘Privat’ ausgewählt wurde.“
Testen Sie diese Funktion in unserem Beispielfragebogen auf den Seiten 2 und 3.
Wenn Sie den Fragebogen bereits ausgefüllt haben, laden Sie die Seite einfach neu, um ihn erneut ausfüllen zu können.
Anzeigelogik für Seiten
Die Anzeigelogik lässt sich nicht nur auf einzelne Fragen, sondern auch auf ganze Seiten anwenden. Damit können Sie ganze Abschnitte nur dann einblenden lassen, wenn sie für die jeweilige Zielgruppe relevant sind.
Beispiel:
In unserem Beispielfragebogen fragen wir zu Beginn ab, ob der Proband bereits Kunde bei QUESTIONSTAR ist. Am Ende der Umfrage möchten wir eine klassische NPS-Frage stellen: „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie unser Tool weiterempfehlen?“ Natürlich soll diese Frage nur den Personen angezeigt werden, die bereits Erfahrung mit dem Tool haben – also unseren bestehenden Kund:innen.
Wenn Sie den Fragebogen bereits ausgefüllt haben, laden Sie die Seite einfach neu, um ihn erneut ausfüllen zu können.
Und so geht’s:
- Rufen Sie die Eigenschaften der betreffenden Seite auf.
- Klicken Sie auf „Anzeigelogik hinzufügen“.
- Definieren Sie die Bedingung, unter der die Seite angezeigt werden soll – in unserem Beispiel: wenn Frage Q3 „Sind Sie bereits Kunde bei QUESTIONSTAR?“ mit „Ja“ beantwortet wurde.
Worauf kann sich die Anzeigelogik sonst beziehen?
Mit der Anzeigelogik können Sie gezielt steuern, ob eine bestimmte Frage oder Seite angezeigt wird – abhängig von zuvor erfassten Informationen. Dabei beschränken Sie sich nicht nur auf Antworten innerhalb des Fragebogens: Auch externe oder technische Merkmale können als Grundlage für Bedingungen dienen.
QUESTIONSTAR bietet Ihnen eine Vielzahl von Quellen, auf die sich die Anzeigelogik stützen kann:
Mögliche Quellen für Anzeigebedingungen:
- Frageantworten: Antworten auf vorherige Fragen im Fragebogen.
- Felder aus der Kontaktliste: Zum Beispiel Abteilung, Kundengruppe oder Region.
- URL-Parameter: Etwa ein Kampagnen- oder Teilnehmercode, der beim Aufruf der Umfrage übergeben wird.
- Gerätetyp: Etwa, ob die Umfrage auf einem Smartphone oder Desktop ausgefüllt wird.
- Quotenstatus: Ob eine bestimmte Quote bereits erreicht oder noch offen ist.
Zusätzliche Quellen (werden nur angezeigt, wenn in der Umfrage vorhanden):
- Benutzerdefinierte Variablen: Variablen, die Sie berechnen lassen.
- Testergebnisse: Die erreichte Punktzahl oder Note aus einem Test, der in der Umfrage eingebettet ist.
- Szenario eines A/B-Tests: Die Variante (A, B, C etc.), die dem/der Proband:in zugewiesen wurde.
- GPS-Koordinaten: Sofern die Erhebung in den Umfrageeinstellungen aktiviert ist und die Teilnehmenden im Fragebogen ihre Zustimmung erteilt haben.
So können Sie die Anzeige Ihrer Fragen oder Seiten flexibel an individuelle Teilnehmermerkmale oder Testergebnisse anpassen.
Typische Fehler bei der Einrichtung zusammengesetzter Anzeigelogik
Bei der Konfiguration komplexer Anzeigebedingungen – also wenn die Sichtbarkeit einer Frage oder Seite von mehreren vorhergehenden Antworten abhängt – treten häufig Fehler auf. Ein häufiger Grund dafür ist, dass die logischen Verknüpfungen UND und ODER im Alltagssprachgebrauch anders verwendet werden als in der logischen bzw. programmatischen Denkweise.
Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie fragen im Fragebogen, zu welcher Altersgruppe die Proband:innen gehören (z. B. „18–20 Jahre“, „21–25 Jahre“ etc.). Später möchten Sie eine Frage oder Seite nur den Personen aus den Gruppen „18–20 Jahre“ und „21–25 Jahre“ anzeigen.Was sprachlich zunächst sinnvoll erscheint, funktioniert logisch nicht:
Ein:e Proband:in kann immer nur eine Altersgruppe auswählen (entweder „18–20 Jahre“, oder „21–25 Jahre“, oder eine andere, jedoch nie zwei Altersgruppen zusammen). Eine UND-Bedingung wäre also nie erfüllt – die Frage würde niemals angezeigt.Richtige Lösung: Verwenden Sie eine ODER-Verknüpfung:
„Frage anzeigen, wenn Altersgruppe = “18–20 Jahre” ODER Altersgruppe = “21–25 Jahre“ [ist]“
Beispiel:
Sie möchten eine Frage anzeigen, wenn die Person entweder in der Altersgruppe „18–20“ oder „21–25“ ist und gleichzeitig weiblich ist.Die Formulierung einer einzigen Bedingung wie „18–20 ODER 21–25 UND weiblich“ ist problematisch, denn logisch bedeutet das:
- Die Frage wird angezeigt, wenn jemand in der Gruppe „21–25“ und weiblich ist
- oder wenn jemand in der Gruppe „18–20“ ist (unabhängig vom Geschlecht).
Besser: Verwenden Sie stattdessen zwei getrennte Bedingungen/Anzeigelogik-Blöcke:
- „Altersgruppe = 18–20 UND Geschlecht = weiblich“
- „Altersgruppe = 21–25 UND Geschlecht = weiblich“
Um Fehler bei komplexen Bedingungen zu vermeiden:
- Halten Sie die Bedingungen möglichst einfach und übersichtlich.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit verschachtelte Logiken mit vielen UND/ODER-Verknüpfungen.
- Zerlegen Sie komplexe Logiken in mehrere einfache Einzelbedingungen/ unabhängige Anzeigelogikblöcke.
- Denken Sie bei jeder Bedingung in klaren logischen Regeln – nicht in Alltagssprache.
So stellen Sie sicher, dass Ihre Fragen auch wirklich den richtigen Zielgruppen angezeigt werden.